Startaktivitäten zur Implementierung eines Energiemanagementsystems (EMS) nach der ISO 50001

Startaktivitäten zur Implementierung eines Energiemanagementsystems (EMS) nach der ISO 50001

Beginnen Sie mit den vorbereitenden Aktivitäten zur Implementierung der ISO 50001, um die Energiesituation und -performance Ihres Unternehmens zu verstehen und gegebenenfalls die Notwendigkeit für die Implementierung eines Energiemanagementsystems zu erkennen.

In einem ersten Schritt ist es wichtig, den Ist-Status zu erheben und so nachzuvollziehen, auf welches Niveau des Energiemanagementsystems (EMS) nach ISO 50001 sich Ihre derzeit bestehenden Energiesteuerungsmaßnahmen einordnen lassen (Abläufe, Datenerfassungen etc.). Dies ist zwar keine Vorgabe der ISO 50001, ist aber empfehlenswert. Auch wenn Sie noch kein Energiemanagementsystem implementiert haben, werden Sie vielleicht schon Teile davon anwenden. Der Erstbewertungscheck unterstützt Sie bei der Erhebung des Ist-Status und gibt erste Auskunft über das bestehende Niveau Ihres Energiemanagements. Das Ergebnis der Ist-Analyse kann als Argumentation für die Notwendigkeit eines Energiemanagementsystems gegenüber der Geschäftsführung herangezogen werden. Mit den Ergebnissen des Selbstevaluierungstests kann auch eine erste Abschätzung des Aufwands der Implementierung der ISO 50001 erfolgen: Erforderliche Maßnahmen können beispielsweise in „Low Cost“- und „High Cost“-Maßnahmen eingeteilt werden.

Nach der Bestimmung des Ist-Status sollten Sie in einem nächsten Schritt die Zustimmung der Geschäftsführung zur Implementierung des Energiemanagementsystems einholen und alle MitarbeiterInnen darüber informieren. Das Formular Unternehmensbeschluss zum Energiemanagementsystem dient als Beispiel, wie eine solche Zustimmung und MitarbeiterInnen-Information formuliert werden kann.

Die Implementierung eines EMS sollte strukturiert in Form eines Projekts abgewickelt werden. Die Projektlaufzeit kann je nach Unternehmensgröße und eventuell vorhandenen anderen Managementsystemen variieren. Ist der Informationsstand über die Anforderungen an ein EMS im Unternehmen noch niedrig, so könnten eine externe Unterstützung beauftragt oder Schulungen besucht werden. Von Projektbeginn an ist es wichtig, dass die Norm ISO 50001 in der jeweils aktuellen Version zum Nachlesen zur Verfügung steht. Für die erfolgreiche Einführung des EMS wird ein interdisziplinäres Projektteam neben einem Projektverantwortlichen mindestens auch MitarbeiterInnen folgender Bereiche bzw. Abteilungen einbeziehen:

  • Beschaffung (u. a. allgemeiner Einkauf, Anlagen, Maschinen, EDV/IT, Energie) und Logistik (inkl. Fuhrpark) 
  • Instandhaltung, Haustechnik/Facility Management, Projektmanagement 
  • Produktion 
  • Forschung und Entwicklung 
  • Schulung, Kommunikation und Marketing 
  • Rechtsabteilung 
  • Controlling

Der Projektstatus sollte laufend an die Geschäftsleitung berichtet werden. Nach erfolgreicher Beendigung des Projekts geht das EMS in einem letzten Schritt von der Projektphase in den „Normalbetrieb“ bzw. in einen Standardprozess im Unternehmen über.

Hat ein Unternehmen ein EMS eingeführt, empfiehlt es sich, ein externes Zertifizierungsaudit des Energiemanagementsystems durchführen zu lassen. Erfahrene ZertifizierungsauditorInnen können oft noch wertvolle Tipps geben, wie das EMS verbessert werden kann.

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